Mittwoch, 15. Januar 2025

Nikolaj Karpizkij. Für das Sterben in der Ukraine werden die Freiwilligen in Russland nicht

Quelle: PostPravda.info. 05.12.2024


Im Jahr 2022 wurde erwartet, dass die russische Armee sich zurückziehen müsse, wenn ihr schwerer Schaden zugefügt würde. Dies ist nicht passiert. In diesem Jahr war die Erwartung, wegen hoher Verluste an Arbeitskräften werden den Russen bald die Soldaten ausgehen. Diese hat sich auch nicht erfühlt. Jetzt gibt es Vorhersagen: Russland bräuchte einige Jahre für den Wiederaufbau seiner Armee für einen neuen Krieg, nachdem die Kämpfe in der Ukraine aufgehört haben werden (falls es passieren soll). Russland wird dann bereit sein, die baltischen Länder und Polen anzugreifen, insofern es seine Kräfte aus der Ukraine freisetzt. Derzeit hat die NATO nichts, was dem entgegenwirken könnte.

Das wirft Fragen auf.

-  Warum verschwendet das russische Kommando gnadenlos Soldaten und ist gleichgültig gegenüber den Verlusten der eigenen Armee?

-  Wieso nimmt der Zustrom von Vertragssoldaten in die russische Armee nicht ab, obwohl sie gnadenlos in Selbstmordangriffen eingesetzt werden?

-  Weshalb rebellieren oder kapitulieren russische Soldaten nicht, sondern gehen gehorsam in den Tod, wenn sie auf sinnlose und selbstmörderische Aktionen geschickt werden?

- Warum steht die russische Gesellschaft den enormen militärischen Verlusten gleichgültig gegenüber und unterstützt den Krieg weiterhin?

Der Krieg als Selbstzweck

Wir haben es mit einem einzigartigen historischen Phänomen zu tun. Die Gesellschaft unterstützt einen Krieg gegen ein Nachbarland auf Kosten der rücksichtslosen Auslöschung eigener Soldaten. Sogar Kranke und Behinderte werden in Selbstmordangriffe geschickt. Dies ist nur möglich, weil es eine gesellschaftliche Akzeptanz für sinnlosen Tod gibt. So etwas gibt es sonst nirgendwo. Es kommt vor, eine Gesellschaft ist bereit, große Opfer im Namen des Sieges zu bringen, vorausgesetzt aber, der Tod wäre nicht sinnlos. Natürlich soll man nicht verallgemeinern und alle Russen über einen Kamm scheren. Es gibt in Russland viele Menschen, die gegen den Krieg sind und die Ukraine unterstützen. Sie sind jedoch verstreut und bilden kein soziales Subjekt. Die Zustimmung der Öffentlichkeit zu sinnlosen Todesfällen ist meines Erachtens ein solches Kräfteverhältnis in der Gesellschaft, welches eine breite Unterstützung für den Krieg als Selbstzweck ermöglicht hat – Krieg des Krieges willen. Ich unterscheide zwei Voraussetzungen für eine solche Akzeptanz.

„Der Staat des Todes“ – das soziale „Antisystem“ in Russland

Die erste Voraussetzung ist sozial-historischer Natur.  Eine sehr treffende Erklärung davon können wir auf einem YouTube-Kanal „Total War und Geschichte“ finden. Dmitrij „Sawromat“ (Tschernyschewskij), ein russischer Historiker, der in Uruguay lebt und Autor des Kanals, stellte in den Gesprächen dort sein Verständnis für Russlands Militärmacht als „Imperium des Volksleidens“ dar. Wenn ein Land sich als Imperium bezeichnet, sollte man überlegen sein (auf irgendwelche Weise) gegenüber anderen Ländern. Einzige Überlegenheit des Moskauer Zarenreiches war immer die rücksichtslose Ausbeutung der menschlichen Ressourcen, um die Ziele der eigenen Macht zu erreichen. Nirgendwo anders war es so geschehen, selbst in den brutalsten Imperien nicht. Durch die gesamte Geschichte Russlands wurden seine Einwohner als entbehrliche Ressource betrachtet. Die russischen Siege waren immer zahlenmäßig erreicht, ohne Rücksicht auf Verluste. Armut und Bürgerrechten Entmachtung waren die notwendigen Bedingungen für das Funktionieren eines solchen Staatssystems, was wiederum zaristische Russland zu einer dauerhaften wissenschaftlichen und technologischen Rückständigkeit führte. In heutigem Russland sind wir Zeugen einer Wiedergeburt dieses brutalen Staatssystems. Es mutiert sogar zu etwas noch Schlimmerem – einem „Der Staat des Todes“ oder „Antisystem“. Diesen Begriff (von Lew Gumiljow übernommen) hat Dimitrij „Sawromat“ benutzt.

Laut ihm frisst sich das „Antisystem“ in Russland selbst und führt zum Tod. Dies zeigt sich unter anderem in der „Ökonomie des Todes“, wo die Einnahmen aus Öl und Gas in den Wohlstand umgewandelt werden, für die Familienangehörigen der Verstorbenen und derjenigen, die von diesem Tod profitieren, inklusiv der Vertreter des Repressionsapparats (die sogenannten „Silowiki“). Aus der Angst, selbst in den Krieg geschickt zu werden, sind sie bereit, einen verrücktesten Befehl ohne Fragen auszuführen. Es sind auch deshalb keine Proteste möglich, weil ihre Zahl mindestens zehnmal größer ist als all derer, die gegen die Ukraine kämpfen. Dazu gehört auch der Plebs – die arme Bevölkerung depressiver Gebiete, wo durch den Krieg zum ersten Mal Geld zu fließen begann. Für sie bedeutet das Ende des Krieges den Schluss mit dem Geldfluss. Dazu noch die Rückkehr der Kriminellen von der Front, die nur eine kennen, das Töten. Dieses Umfeld sorgt auch für einen stetigen Zustrom von Freiwilligen, die nicht nur Geldes wegen, sondern einen Vertrag mit der Armee unterschreiben, weil sie darin die einzige Chance sehen, sich aus dem sozialen Abgrund zu erheben.

In der gesamten Geschichte der russischen Armee wurden Soldaten als ersetzbares Verbrauchsmaterial betrachtet. Im „Antisystem“, das sich derzeit in Russland entwickelt hat, ist jedoch ein neuer Faktor aufgetreten – das Senden von Soldaten in den Tod ist profitabel geworden. Schließlich kommt ein Vertragssoldat mit viel Geld ins Militär. Man kann ihn zum Beispiel gegen Bestechungsgeld an der Hinterfront agieren lassen oder im Gegenteil in selbstmörderische Kämpfe schicken, um nach seinem Tod das Geld selbst zu kassieren, da der Verlust verzögert gemeldet wird. Je häufiger das Personal erneuert, desto mehr solche Gelegenheiten wird es geben. Auf diese Weise entsteht ein System, in dem die Armee in erster Linie ihre eigenen Soldaten und erst danach die Soldaten des Feindes eliminiert. Andererseits hat mit den Freiwilligen in der russischen Gesellschaft niemand Mitleid, daher ist sie unempfindlich gegenüber militärischen Verlusten. Für den Staat ist es sogar von Vorteil. Der Tod von Soldaten an der Front bedeutet eine Verringerung der sozialen Belastungen. Für einen toten Mann muss man kein Geld für seine Sozialversicherung oder die medizinische Behandlung ausgeben.

Die Grundlage des sozialen „Antisystems“ ist ein Weltbild, in dem das Gute und das Böse die Plätze tauschen

Die zweite Voraussetzung für die Unterstützung des Selbstzweck-Krieges ist eine besondere Einstellung der Russen zum Leben, die ihr Verhalten beeinflusst, genauer gesagt, eher zum Tod. Diese ist existenzieller Natur und formt sich auf der Grundlage eines Weltbildes, in dem jedes Phänomen oder Ereignis durch die Anwesenheit eines Feindes erklärt, als das ursprüngliche Böse deklariert. Gegenüber dem Feind werden alle moralischen Beschränkungen aufgehoben. Jede gute Tat hier wird als schlecht betrachtet und jede schlechte als gut angesehen. Der Träger eines solchen Weltbildes verwandelt alle Vorstellungen von Werten ins Gegenteil, betrachtet Amoralität als Tugend und Gräueltaten als etwas Gutes. 

Aus der Geschichte wissen wir, dass ein solches Weltbild entstehen kann, wenn eine Gemeinschaft in eine fremde kulturelle Umgebung gerät oder nicht genug Zeit hat, sich an die schnellen Veränderungen anzupassen. Voraussetzung für sein Auftreten ist, dass man die Welt, die uns umgibt, als etwas Fremdes wahrnimmt. Daraus resultierendes Weltbild hatte sich schon früher in den zwei Varianten (jeweils unterschiedliche emotionale Stimmungen verkörpernd) manifestiert: der Manichäismus und der Gnostizismus. Der Manichäismus ging von der Vorstellung aus, dass unsere helle Welt sich mit der Welt des ursprünglichen Bösen vermischt hat und wir daher zum Kampf verurteilt sind. Der Gnostizismus basierte auf der Vorstellung, dass unsere Welt durch einen Fehler oder den Willen eines bösen Gottes (der Demiurg) geschaffen wurde. Sodass alles bedeutungslos ist, es keinen Unterschied zwischen guten und bösen Taten gibt und daher keinen Sinn hat, gegen das Böse zu kämpfen. Auf der Grundlage dieser beiden Weltanschauungen entstanden verschiedene Lehren und religiöse Überzeugungen, die jedoch am häufigsten destruktive Stimmungen innerhalb bereits bestehender Religionen – des Christentums und des Islam – erzeugten.

In dem historischen Russland führte die rücksichtslose Haltung der Machtinhaber gegenüber der eigenen Bevölkerung zur Entstehung einer manichäischen Stimmung in der Orthodoxie. Die auch die Kirchenspaltung im 17. Jahrhundert verursacht hat, aufgrund ritueller Unterschiede. Aus der Sicht der griechischen Orthodoxie waren sie nicht einmal erwähnenswert. Doch in Russland führte der Jähzorn des Schismas zu kollektiven Selbstverbrennungen. Natürlich geht es nicht um rituelle Unterschiede, sondern um die Wahrnehmung der umgebenden Welt als fremd und feindselig.

In Bezug auf Werte steht der Manichäismus im Gegensatz zum Christentum und damit zur Orthodoxie.  Als die Bolschewiki den Kampf gegen die Religion begannen, integrierten sie in ihre Doktrin des Klassenkampfes die manichäische Lebenshaltung, die wie in einem undichten Damm in gewisser Weise von der Orthodoxie zurückgehalten wurde.  Die Bolschewiki sahen ihre Mission darin, die Welt von Ausbeutung, also vom Bösen, zu befreien und eine gerechte Gesellschaft, ein Reich des Guten, zu errichten. Moralische Pflichten galten nur für diejenigen, die der Klasse nahestanden, und gegenüber Feinden war alles erlaubt, was die Rechtfertigung für Massenrepressionen wurde. Allerdings hat die kommunistische Ideologie zwei Seiten – erstens den rücksichtslosen Klassenkampf gegen Feinde und zweitens die Utopie einer gerechten Gesellschaft, einer strahlenden Zukunft, der Eroberung des Weltraums, des Fortschritts usw. Mit der Ära des Ölwohlstands wurde der Klassenkampf weniger wichtig. Die Gesellschaft hat sich in einen utopischen Traum eingelullt. Über ein freiestes und humanistischstes Land in der Welt. Bis sie durch den Ölpreisverfall geweckt wurde.

Die Ideologie des Klassenkampfes hat eine soziale Nekrophilie geboren, die sich sogar in sowjetischer Symbolik verkörperte. Der Klassenkampf wurde jedoch im Namen höherer, wenn auch falscher Ziele geführt – der Herstellung von Gerechtigkeit und Glück, was dem manichäischen Weltbild entspricht. Jetzt herrscht jedoch in Russland eine andere Stimmung. Es gibt keinen Glauben mehr, weder an die Zukunft noch an Gerechtigkeit. Obwohl die westlichen Länder als feindlich angesehen werden, ist auch das eigene Land fremd geworden. Es gibt keine klare Idee mehr, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Natürlich sind alle Menschen unterschiedlich, und auch in Russland denken und fühlen die Menschen verschieden, daher ist eine Verallgemeinerung aller Russen unzulässig. Wir sprechen jedoch nicht über alle Bürger in Russland, sondern über die vorherrschende Stimmung. Diese bestimmt die Ereignisse des sozialen Lebens und entspricht einem gnostischen, nicht einem manichäischen Weltbild. Da alles bedeutungslos ist, spielt es keine Rolle, ob wir Gutes oder Böses tun. Das Einzige, was bleibt, ist, diese Sinnlosigkeit des Lebens anzuerkennen und zu tun, was man nur will, und danach auch sinnlos zu sterben. Anders als in der Sowjetunion, wo die soziale Nekrophilie auf dem manichäischen Weltbild beruhte, ist heute in Russland durch das Gnostische ersetzt.

Der gnostische Fatalismus der russischen Soldaten an der Front

Aber wenn alles bedeutungslos ist, warum treten dann Menschen in die Armee ein, um gegen die Ukraine zu kämpfen? Stellen wir uns einen gewöhnlichen Menschen aus einem deprimierenden Viertel oder Dorf vor. Er hat keine Arbeit oder eine schlecht bezahlte, zu Hause gibt es ständig Streit, und für die Menschen um ihn herum ist er ein Niemand. Ein leeres Nichts. Ein Gefühl der eigenen Bedeutungslosigkeit, als ob man nicht existiert. Am schwierigsten ist es, wenn man all seine Kräfte aufbringen muss, um zu überleben, wenn alles sinnlos erscheint. Man muss Geld verdienen, aber trotzdem sind alle zu Hause unzufrieden, mit dir, mit sich selbst. Natürlich ist es einfach, sich mit Alkohol oder Drogen zu betäuben. Ein solcher Zustand unterdrückt den Selbsterhaltungsinstinkt, der Tod wird nicht mehr übel wahrgenommen, da es keinen Unterschied zwischen Gut und Böse mehr gibt. Je einfacher die Welt ist, desto weniger muss man sich anstrengen. Einfach leben. Dazu machen Krieg und Tod die Welt einfacher. Dies ist diese nekrophile Stimmung, die auf einem gnostischen Weltbild basiert.

Und solchen einem Menschen wird vorgeschlagen, in den Krieg in der Ukraine zu ziehen. Er akzeptiert standardmäßig die russische Propaganda als Wahrheit (andere kennt er nicht), obwohl ihm in Wirklichkeit egal ist, wer den Kriegsbeginn verschuldet hat. Ihm geht es um etwas anderes – das Gefühl der eigenen Wichtigkeit und Straflosigkeit. Ihm wurde versprochen, dass er, wenn er überlebt, von allen als Veteran respektiert wird. Einfacher ausgedrückt: Man kann alles tun, was man will. Alle würden es ehren. Eine Verwandlung eines Lösers, den alle für nichts hielten, in ihrem vorigen Leben in einen Helden. Aber um das zu erreichen, muss man bereit sein, zu töten und zu sterben. Ein normaler Mensch würde sich wahrscheinlich nicht darauf einlassen. Aber in einer gnostischen Stimmung mit unterdrücktem Instinkt des Selbsterhalts, wo es keinen Unterschied zwischen Gut und Böse gibt, ist es leicht, den Vorschlag zu akzeptieren. In Russland gibt es Millionen solcher Menschen. Daher wird der Zustrom von Freiwilligen in die russische Armee nicht enden.

Auch in der Sowjetunion gab es soziale Nekrophilie, allerdings anderer Art. Damals gingen die Menschen, um für eine Idee zu töten und zu sterben, im heutigen Russland für die Möglichkeit zu tun, was man immer auch will. Schließlich, wenn alles bedeutungslos ist, gibt es keine moralischen Zwänge, nicht nur gegenüber Fremden, sondern auch den eigenen Leuten. Diese gnostische Art der sozialen Nekrophilie ist verknüpft mit einem gnostischen Fatalismus. Ein ukrainischer Offizier, den ich kenne, nannte es „russischen Fatalismus“. Er war zutiefst erschüttert von einem Militärfilm, der zwei russische Soldaten zeigte, die sich hinsetzten, um eine Zigarette zu rauchen. In diesem Moment wurde einem von ihnen der Kopf von einem Splitter abgerissen. Der andere zuckte nicht einmal und rauchte ruhig seine Zigarette weiter.

Es gibt verschiedene Arten von Fatalismus. Einen Stoischen zum Beispiel. Da akzeptiert eine Person ihr Schicksal, aber handelt weiterhin ehrlich gemäß seiner vernünftigen Natur, bewusst einer Zugehörigkeit zum Weltgeist oder einem Gott. Es gibt jedoch eine ganz besondere, genau diese gnostische Art des Fatalismus, bei der der Mensch keinen Sinn im Leben sieht und sich mit dem Tod abfindet. Nicht nur mit seinem eigenen, sondern auch leider mit dem Tod anderer Menschen, die er auf fremdem Boden ums Leben bringen soll. Anstelle von Gott oder Weltgeist hat man ein schwarzes Loch, das ihm das Lebensgefühl aussaugt. Genau das führt dazu, dass russische Soldaten in sinnlosen Angriffen in den Tod gehen, anstatt sich gegen ihre Kommandeure zu erheben, die von ihrem Tod profitieren.

Kann man die russische Armee aufhalten?

Die Geschichte wiederholt sich. Wenn Russland gewann, dann in Zahlen, und wenn es verlor, dann aufgrund technologischer Rückständigkeit. Weder die Ukraine noch Europa haben einen Mechanismus, um die Bewohner armer und depressiver Gebiete auf diese Weise zu mobilisieren, sodass das zahlenmäßige Verhältnis der Armeen weiterhin zugunsten Russlands verschoben wird. Natürlich ist die NATO-Armee technologisch wie auch taktisch viel fortschrittlicher und könnte im Falle eines Krieges mit Russland enorme Verluste auf der russischen Seite verursachen. Was aber passiert, wenn diese besseren Waffen der NATO aufgebraucht sind und die russische Armee weiterhin durch Freiwillige ergänzt wird? Keine Frage, es müssen militärische Strategien für den Fall eines solchen Krieges jetzt neu geschrieben werden. Dabei soll man auch die spezifische Kriegsführung der Russen nicht vergessen und berücksichtigen. Ich lege große Hoffnung in die Entwicklung von Drohnen, Robotern und künstlicher Intelligenz. Vielleicht können die Soldaten an der Front ersetzt werden? Wie langsam der Fall ist mit den Arbeitern in Fabriken. In diesem Fall würde Russland seinen einzigen Vorteil gegenüber zivilisierten Ländern verlieren.

Eine professionelle Söldnerarmee könnte eine mächtige Kraft sein, aber im Antisystem, das sich in Russland entwickelt hat, kann sie nur zerfallen. Das Geld, mit dem Vertragssoldaten in die Armee eintreten, fördert Korruption und Drogenhandel in der russischen Armee, die nur deshalb derzeit noch erfolgreich ist, weil der Zustrom frischer Kräfte bisher die Degradationsprozesse ausgleicht. Daher muss der Ukraine geholfen werden, diese gefährlichste Zeit zu überstehen und Europa vor einer russischen Invasion zu schützen.

Übersetzung von Michal Talma-Sutt.